Letzte Aktualisierung: 24.10.2023
Ein weiteres meiner persönlichen Show-Highlights auf der Berliner Fashionweek war Marcel Ostertag. Er stellte seine neue Kollektion im Admiralspalast vor. Die Elemente haben es ihm ja angetan nach den Umsetzungen von „Rain“, „Desert“ und vor allem „Lava“ (fand ich auch schon genial!) ging’s diesmal um das Thema Luft bzw. „Air“. Ich hatte im Vorfeld schon ein bisschen spekuliert, wie die Umsetzung aussehen könnte. Bei den Stoffen lag ich ganz gut. Viel Chiffon uns trendiges Mesh waren am Start. Auch mit der Farbgebung in Hellblau und Creme etc. hatte ich gerechnet…
Einige Looks passten, für mich, optisch nicht perfekt zum Oberthema, aber waren trotzdem toll anzuschauen. Schwarze und grüne Oversized-Mäntel sowie knallige, grüne Hosen verbinde ich nicht primär mit „Air“ aber ich muss schließlich nicht immer alles verstehen um es zu mögen, oder?
Im Gesamten mochte ich an der Kollektion vor allem deren Tragbarkeit. In den gezeigten Kombinationen sicherlich nicht – die waren einfach für den Laufsteg gemacht, aber betrachtet man die Kollektionsteile einzeln, dann auf jeden Fall.
Wie auch schon bei Rebekka Ruétz und Anja Gockel, waren Prints auch bei Marcel Ostertag ein riesen Thema. „Air“ – Das schrie natürlich nach luftigen Wolkenprints, oder? Wunderschön waren auch die Pferdemotive, die immer wieder einzelne Teile der Marcel Ostertag Kollektion zum Spring/Summer 2017 zierten.
Wer jetzt dachte „Hä?“ Wieso denn Pferde, der wurde durch ein Video schlauer, in dem Marcel Ostertag erklärte, wie das Lookbook zur Kollektion entstanden ist. Nicht in einem High-Class Studio sondern bei seiner Mutter auf dem heimischen Bauernhof. Es wurde im Vorfeld zur Show im Admiralspalast gezeigt und ich hab mich gleich ein bisschen zu Hause gefühlt bei so viel Land :).
Im Anschluss an die Show hatte ich übrigens noch Gelegenheit kurz mit Marcel Ostertag zu plaudern. Witzigerweise ging es dabei null um seine Mode, sondern um Tiere und das Landleben. Er hat mir erzählt, dass es gar nicht so einfach war, zusammen mit den Tieren seiner Mutter zu shooten. Die hätten schließlich ihren eigenen Kopf. „Bodenständig“ ist eine Vokabel, die immer gern im Zusammenhang mit Marcel Ostertag verwendet wird. Leider wird der Begriff ja oft infaltionär benutzt ;). Hier passt er einfach und man konnte wirklich spüren, wie gut das Team um Ostertag harmoniert hat.
Auch die Partner rund um Show und Kollektion wurden von Anfang an herzlich eingebunden. Tamaris (stellte u.a. die Schuhe für die Show – Gruß an Nadine an dieser Stelle;), Seat, Redken, Nyx (war für die sehr schönen, leichten Beautylooks am Start) und Strick Chic gehörten dazu, um mal ein paar zu nennen.
Ähnlich wie auch schon bei Marina Hoermanseder war die Promidichte der Ostertag Show relativ hoch. Ich hatte das Glück in der Frontrow zu sitzen und konnte in meiner Nähe Thomas Hayo und Kristian Schuller, der für das Editorial Shooting verantwortlich war, ausmachen. Direkt neben mir saßen Betty Amrhein und ihre Begleitung.
Aber zurück zu den Looks. Leicht, schwingend, lufitg. Das waren definif die vorherrschenden Attribute, die mir zu den Looks in den Sinn kamen. Sportliche Einflüsse waren ebenfalls deutlich zu erkennen. Die Schnittführung erinnerte oft total an klassische Polohemden oder Polokleider. Die Stoffe waren aber deutlich leichter, feiner und durchscheinender. Transparenz war, neben den Prints, sowieso weiteres, wichtiges Stilelement in den Entwürfen von Marcel Ostertag. Seine Looks gewährten ziemlich spannende Einblicke ;), zeigten aber nie zu viel – sehr gelungen, fand ich.
Auch die Konzeption der gesamten Show war sehr gut. Mir hat es vor allem imponiert, dass Marcel Ostertag uns alle mitgenommen hat und uns einen Blick hinter die Kulissen seiner Arbeit hat werfen lassen. Kompliment 🙂
GLG aus der Edelfabrik
Chrissie